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Um mich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen, ohne das mir ein Besuch vor Ort möglich war, habe ich intensiv im Netz recherchiert. Dabei ist der hier vorgestellte Lageplan entstanden. Der Plan wurde mit einer Gleisplanungssoftware erstellt und ist in der Länge annähernd maßstäblich. Die Breite erhebt diesen Anspruch nicht ganz. Es ging halt erstmal um die Lage aller Anlagen. Die Bestimmung der Breiten wird erfolgen, wenn ich den genauen Gleisplan erstelle.
Die Gleisanlagen der Verladestelle erstrecken sich über eine Länge von ca. 260m. Die Einfahrweiche W11 liegt, diversen Bildern zufolge, zwischen den Kilometersteinen 12.9 und 13.0 . In dieser Streckenkarte von 1967 wird der Kilometer für die Awanst mit 12.94 angegeben. Diesen Wert habe ich für den Weichenanfang von W11 zu Grunde gelegt. Das längste Gleis ist Gleis 1. In seiner Verlängerung über die Verschiebebühne hinaus, endet es nahezu exakt am Kilometerstein 13.2, unmittelbar vor dem Bahnübergang in Richtung Hockeroda. Da ich für Gleislage und Längen keine Pläne im Netz finden konnte, habe ich Satellitenbilder eines bekannten Anbieters bemüht und mir ein Gesamtbild (in Maximalgröße) der Gleisanlagen zusammen gesetzt.. Danach wurde das Bild in ein Zeichenprogramm importiert, wo ich dann mittels ‚hübscher und kurviger' Linien die auf dem Bild recht gut sichtbare Gleistrasse nachzeichnete. Leider war der Weichenbereich durch Bäume zum Teil verdeckt, so daß ich den Trassenverlauf hier nur grob vermuten konnte. Nichts desto trotz, die ersten “Vermessungen” von dieser “Blaupause” ergaben Abzweigwinkel der Weichen zwischen 6 und 7°. In der Ausgabe 25 von Hp1 fand ich einen Bericht über den Ablauf der Bedienung der Awanst. Dort wurden die Weichen, wie im Lageplan erkenntlich, mit einem Radius von 190m bei einer Endneigung von 1:9 angegeben. 1:9 = 6.3402°, was also prima zwischen die ermittelten 6 und 7° paßt.
Als nächstes habe ich den, im Satellitenbild abgebildeten, Maßstab mittels Bildbearbeitung heraus kopiert, zurecht getrimmt und dann immer wieder neu in das Bild eingefügt. Entlang der Trasse aneinander gereiht, immer wieder an den Kurvenverlauf angepasst, ergab sich so eine durchgängige Meßlatte. Erfreulich, daß sich die aus dieser Meßlatte ergebenden Längen, alles in allem fast exakt in die Kilometrierung der Strecke einpassten. Lediglich die Position der Weiche12 (DKW) könnte um einige Meter variieren. Aber auch dieses wird sich mit dem endgültigen Gleisplan klären.
Die Angaben zu den Weichen stammen, wie schon erwähnt, aus Hp1, Ausgabe25. Zu der letzten Weiche waren dort keine Angaben, ich nehme aber an, daß auch diese eine EW 190 – 1:9 ist. Es ist je Gleis eine Gleissperre vorhanden. Diese dienen als zusätzliche Flankenschutzmaßnahme und stehen in keiner signaltechnischen Abhängigkeit.
Der rote Rahmen zeigt maßstäblich eine Grundplatte von 2,70m x 0,50m, was 3 Modulen von 90 cm Länge entspricht. Um das geplante Modell auf FKTT-Norm zu bringen, kommt an jedes Ende noch je ein Modul von 60cm Länge. Somit habe ich an dieser Stelle der Planung schon eine sehr konkrete Vorstellung über den Platzbedarf.
Gleisplan Awanst Heberndorf
Der Gleisplan der Awanst steht. Insgesamt wird die Verladestelle nun auf 4m Länge und einer Tiefe von 60cm untergebracht. Unterteilt in 3 Segmente je 1m, die die Verladestelle nebst Gleisen aufnehmen, an den Enden ergänzt durch je ein Segment von 50cm Länge zur Anpassung an FKTT-Übergänge. Die Enden werden dementsprechend genormt ausgeführt.
Für die Tiefe von 60cm habe ich mich aus folgendem Grund entschieden:
Das Originalmotiv liegt im Bogen. Diesen habe ich schon gestreckt, um mit großzügigen Radien einen Anschluss an die FKTT-Modulübergänge zu erreichen. Trotz der Streckung würde sich die Seilbahnzuführung am Schotterbunker bei 50cm Tiefe nur halb unterbringen lassen. Den Radius noch weiter zu erhöhen, würde m.M. nach das Gesamtbild versauen. Durch die Tiefe von 60cm bekomme ich auch die Seilbahnzuführung vollständig auf ein Segment. Die Streckung des Bogens hat im Übrigen zur Folge, das die zweite EW nicht rechts sondern links abzweigt. Nur so bleibt das Gesamtgleisbild stimmig, denn mit einer rechts abzweigende Weiche müssste ich üble Fleischerhaken in die Gleise 2 und 3 bauen, um am Ende in den Verladetunneln anzukommen.
Das Streckengleis wird durch eine Senke geführt. Im Original hat die Strecke vom Bf Lichtentanne kommend eine Steigung von ca. 25 Promille Diese Steigung führt auch an der Awanst vorbei, so dass die Strecke im Bereich der Anschlussweiche deutlich tiefer liegt als am Bahnübergang. Am Prellbock von Gleis 1 liegt das Streckengleis um 1m höher als das Abstellgleis. Somit liegt auch die Straße höher als die Verschiebebühne. Diese Situation möchte ich so original wie möglich nachbilden. Eine durchgehende Steigung ist aber in Modularrangements kaum möglich, denn da müssten alle Folgemodule der einen Seite auf ein anderes Höhenniveau justiert werden als die anderen. Daher die Senke. Eine weitere Folge dieser Maßnahme ist, dass auch der 'Buckel' zwischen der Einfahrweiche und den Abstellgleisen im Modell nahezu verschwindet. Die Originalsteigung in diesem Bereich beträgt ca. 40 Promille. Optisch ist das sicher ein Verlust aber manche Kompromisse muss man wohl eingehen. Der Betriebssicherheit dürfte das Fehlen aber eher zuträglich sein.
An den Modulköpfen hat die Strecke die Höhe von +20mm, in der Mitte liegt ein kurzer Abschnitt auf 7mm. Die Steigungen haben eine Neigung von 0,8%, was für jeden Zug leicht zu bewältigen sein sollte, zumal die Gleisradien der Hauptstrecke nicht unter 5000mm liegen.
Das Streckengleis wird mit Betonschwellen ausgerüstet, die Einfahrtweiche und die Ladegleise bekommen Holzschwellen. Die anderen Weichen haben im Original sogar Stahlschwellen. Ich werde versuchen, auch diesem Rechnung zu tragen. Verwendet wird vorzugsweise Gleismaterial von TTfiligran®.
Hochbautechnisch sollen der Schotterbunker nebst Seilbahnanlagen nachgebildet werden. In meiner Vorstellung möchte ich die Seilbahn, wie übrigens auch die Schiebebühne, zum Leben erwecken, kurz, es sollen Funktionsmodelle werden. Ob es mir gelingt, wird die Zeit zeigen. Desweiteren bleiben dann noch das im Werk befindliche Wohnhaus diverse Nebenbauten, Wegungen u.a.
Landschaftlich wird der Bereich hinter den Abstellgleisen ganz oder teilweise bewaldet. Ältere Originalbilder zeigen eine vollständige Bewaldung, verfügbare Satellitenbilder dagegen größer Flächen Baumbruch, als wäre da ein Hurrikane durchgewandert. Mal sehen, was sich daraus machen lässt. Für die übrigen Flächen habe ich derzeit noch keine genauen Ideen. Derzeit scheinen mir Wiesen, Felder und Bäume dafür ausreichend.
Der sicherungstechnische Aufwand scheint auf den ersten Blick minimal. Es gibt, abgesehen von den Weichensignalen, keinerlei Signale und die Weichen werden schlussabhängig von Hand bedient. Aber gerade hier sehe ich die nächste Herausforderung. Es schwebt mir vor, ein Schlüsselwerk nachzubilden, mit dem ich die Awanst vom 'Bf Lichttann' aus bedienen kann. Heute (12/2013) sind meine Ideen dazu noch sehr rudimentär. Für den Fall der Fälle (Modultreffen) scheint es mir wichtig, die Schlüsselei so zu konzipieren, dass die Bedienung auch ohne 'Lichtentann' durchführbar ist. Eine rein mechanische Ausführung des Schlüsselwerkes scheint mir derzeit zu kompliziert, es schwebt mir da eher die Verwendung von Schlüsselschaltern vor.
Der Bahnübergang, der übrigens im Jahr 2013 eine Schranke bekommen haben soll, wird voraussichtlich als Haltlichtanlage ausgeführt. Ich muss nur nochmal recherchieren, ob diese in den 80er Jahren auch schon existierte oder ob der Bahnübergang zu der Zeit womöglich ungesichert war.