Rund um die Ausweichanschlußstelle(Awanst) Heberndorf
Entstehung und Entwicklung der Schotterverladung | Dokumentation einer Sperrfahrt in Wort und Bild |
Die leeren Schotterwagen kamen über Hockeroda nach Lichtentanne. Aufgrund der Lage der Awanst Heberndorf, ein Umlaufen der Lok war dort nicht möglich, musste die Lok im Bf Lichtentanne Kopf machen. Die Sperrfahrt selbst wurde geschoben. Je nach vermutlicher Dauer der Sperrfahrt, inklusive etwaigem Rangieren in der Awanst, hat sich die Sperrfahrt in der Awanst eingeschlossen. Damit konnte die Streckensperrung aufgehoben und anderweitiger Zugverkehr durchgeführt werden. Für die Sperrfahrt wurde beim FDL in Wurzbach eine Streckensperrung beantragt. Sobald die genehmigt war, konnte es losgehen.
Bild 1: 204 592-0 am 03.12.2001 mit leeren Schotterwagen im Bf Lichtentanne(Thür)
Der FDL in Lichtentanne drückte die Schlüsselfreigabetaste 4 seines EZMG-Stellpultes und konnte danach den Abhängigkeitsschlüssel aus der Schlüsselsperre nehmen. An diesem ist ein normaler Weichenschlüssel befestigt, der in das kleine Schlüsselwerk eingeschlossen wird. Ebenfalls eingeschlossen wird auch der Schlüssel für die Haltlichtanlage bei der Awanst Heberndorf. Erst danach kann der Schlüssel für die Awanst-Anschlussweiche 11 entnommen werden.
Die Haltlichtanlage wird von der Sperrfahrt nicht erreicht. Durch das Einschließen des HLA-Schlüssels wird diese für die Zeit der Sperrung unwirksam geschaltet. So stehen Autofahrer nicht sinnlos vor dem Bahngleis und fluchen.
Sofern all das erledigt ist, stellt der FDL in Lichtentanne den Fahrweg ein. Nachdem die Schranken in Lichtentanne geschlossen sind, wird durch drücken der Rangierfahrstraßen-Signaltaste die Fahrstraße festgelegt. Danach löscht der FDL das Rangiersignal mit der Signalhalttaste, der Fahrweg bleibt aber weiterhin gesichert. Mit den Fahrwegtasten und der Ersatzsignaltaste wird nun am Ausfahrtsignal für 1 Minute Zs1 gezeigt. Das Einschalten von ZS1 ist eine nachweispflichtige Handlung und wird vom FDL, mit Angabe des Tastenzählerstandes, in das Arbeitsbuch eingetragen. Nun kann die Sperrfahrt loslegen.
In der Awanst wird mit dem Weichenschlüssel die Anschlussweiche 11 aufgeschlossen. Dabei wird dann auch der Schlüssel für die Schutzweiche 12 (DKW) freigegeben, die dann ebenfalls aufgeschlossen werden kann. Nun bleibt nur noch, die Gleissperren zu öffnen. Wenn das erledigt ist, werden die Leerwagen, soweit sie reinpassen, in Gleis 1 abgestellt. Was nicht passt, wird in Gleis 3 unter gebracht. Die Lok selbst, bleibt bei Einschluss, auf Gleis 2. Nun werden die Weichen rückwärts in Grundstellung gebracht und der Streckenschlüssel wird wieder frei. Über Streckenfernsprecher meldet der Rangierer dem FDL in Lichtentanne, dass die Sperrfahrt in der Awanst eingeschlossen ist. Der Streckenschlüssel gewährt dem Rangierleiter Zugang zu der, neben dem Fernsprecher stehenden Telefonzelle, in der ein Anschlusssperrfeld untergebracht ist. In diesem wird der Schlüssel eingeschlossen, womit dem FDL in Lichtentanne auch elektrisch bestätigt wird, dass die Weichen der Awanst in Grundstellung stehen. In Lichtentanne wird daraufhin ein Schlüssel frei, der wiederum in das kleine Schlüsselwerk eingeschlossen wird, wodurch der Schlüssel für die Haltlichtanlage in Heberndorf und ein Schlüssel für die Schlüsselsperre des EZMG-Stellwerkes frei gegeben wird. Erst danach sind wieder Zugfahrten auf dem Bahnhofskopf Richtung Awanst möglich.
Bild 2: 204 592-0 am 03.12.2001 mit Schotterwagen auf Gleis 1 der Awanst Heberndorf
Inhaltlich entnommen
aus Hp1-Nummer25
Beitrag:
"Sperrfahrt zum Schotterwerk"
Mit freundlicher Genehmigung