Ich bin nicht der Erste, der drauf gekommen ist aber ich kann jedem nur wärmstens empfehlen, sich sein Streumaterial selber zu machen. So kann man sich einen ordentlichen Vorrat sowohl in Menge als auch Vielfalt anlegen.
Man spart sich einiges an Geld, kann das 'Zeug' in seiner Modellbahnkarriere sehr vielfältig einsetzten und das Streumaterial ist jahrelang haltbar.
Wesentliche Materialien sind ein sauberes Sägemehl und Pulverbeizen in den gewünschten Farben.
Die Farben bezieht man vorzugsweise aus dem Netz, da Baumärkte farblich oft nicht so vielfältig sortiert sind. Trotzdem kann man da mal gucken. Ich habe Beizen der Marken 'A l l e n d o' und 'C l o u' verwendet. Die Beizen habe ich nach Vorschrift angerührt und in Gläsern gelagert um sie später zu verwenden. Laut meinem Vater, seinerzeit Tischler und Zimmermann in Personalunion, soll es der späteren Farbstabilität dienen, wenn man der Beize etwas Essigessenz hinzufügt. So 10 ml auf 100 ml Beize. Nun, ich hab nicht immer alles gemacht, was mein Vater sagte, aber diesen Tipp befolge ich bis heute. Ob der nun wirklich was taugt, kann ich weder bestätigen noch dementieren. Ich meine aber wirklich, das die Farben kräftiger werden, negative Folgen sind mir bisher nicht aufgefallen. Braucht man von den gekauften Farben abweichende Farbtöne, kann man die fertigen Beizen untereinander mischen. Mit weißer Beize ist auch ein schlichtes aufhellen möglich.
Mit sauberem Sägemehl meine ich, dass das Mehl nur von naturbelassenen Hölzern stammt sollte. Mehl von Spanplatten und anderem Zeugs hat da nix drin zu suchen und beeinträchtigt das Färbeergebnis. Wer keine Tischlerei in der Nähe hat oder so wie ich eine sehr produktive Kreissäge besitzt, kann auch Sägemehl im Netz kaufen. Meistens findet man Mehl von Nadelhölzern, das entsprechend hell ist und die Farben nicht unnütz dunkel werden lässt.
Zum einfärben der Späne gibt man die Beize in eine Schale und streut anschließend nach und nach das Sägemehl hinein. Gut ist, wenn die meiste Beize vom Mehl aufgesogen wurde, die Masse aber noch etwas feucht ist. Das Ganze muß man mehrfach durchmischen und auch mal Quetschen und pressen, so dass sich das Mehl gut mit der Beize vollsaugt.
Ich habe die Mischung dann bis zum, nächsten Tag stehen gelassen, nochmals durchmischt und danach auf Alu-Menüschalen zum trocknen verteilt. Im Winter sind die Heizkörper ein guter Trockner, im Sommer tut es die Sonne. Und wenn es super schnell gehen soll, kann man das trocknen mit entsprechender Vorsicht auch im Backofen erledigen.
Auf alle Fälle ist jede Menge Geduld gefragt, denn nach dem vollständigen durchtrocknen steht das vollständige Durchsieben an.
Die Körnung ist wie folgt in mm:
>0,9; 0,56 - 0,9; 0,3 - 0,56;0,18 - 0,3; <0,18.
Es ist kein Muss, so detailliert zu sieben aber man befreit die verschiedenen Körnungen vom jeweils kleineren Material und vor allem vom Staub, den man aber als letzte verbleibende Körnung auch für gewisse Zwecke, (z.B. Moosschichten) verwenden kann. Auch finde ich es gut, solch differenzierte Körnungen zur Verfügung zu haben.
Pro Farbe hat man nun 5 Körnungen. Ich habe mir zum Lagern Kaffeebecher besorgt, die auch gleich als Streuer dienen können. Verpackungsbecher haben den Vorteil der Transparenz. Ich nutze sie aber nur für Streu, die ich vor dieser Aktion schon hergestellt o. aus gekauften Materialien gewonnen habe.
Werkzeuge:
- Gläser 200ml für Beize
- Feinkostbecher o. Kaffee-
becher zur Aufbewahrung - Schalen zum Anmischen