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TT tut nicht weh.
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Trassierung

• Awanst

Ursprünglich verfolgte ich die Idee, die Trasse aus zwei Lagen 6mm Pappelsperrholz herzustellen, die miteinander verleimt werden. Nach ersten Versuchen habe ich diese Variante wieder aufgegeben, denn schon die verleimten Lagen wiesen Verwerfungen auf, die sich nicht mehr korrigieren ließen.

Deswegen muss aber das Prinzip der zweilagigen Trasse nicht zwingend falsch sein. Die wesentlichen Argumente für dieses Prinzip waren laut Internet die Verwindungssteifheit und Festigkeit.  Gut möglich, dass sich eine solche 'Sandwichtrasse' mit härterem Sperrholz problemlos machen lässt. Das ich es mit Pappelsperrholz versucht habe lag daran, dass ich mir selbiges für die Trasse gekauft habe, was eine eindeutige Fehlentscheidung war. Birke-Multiplex wird allgemein für Trassen empfohlen und verwendet. Zwischenzeitlich bin ich auf  Meranti-Sperrholz gestoßen, dass sich durch hohe Festigkeit auszeichnet. Vielleicht lässt sich damit eine Sandwichtrasse problemlos fertigen.

Ich selbst habe mich kurzerhand Birke-Multiplex umorientiert. Damit hätte auch eine 9mm starke Trasse gereicht. Da aber die Segmente schon fertig und für eine 12mm-Trasse ausgelegt waren, ist es bei der Stärke geblieben.


Bild 1:  Trassenprofil

Mit Trassenprofil umschriebe ich hier den Querschnitt des Oberbaus nebst des darunter liegen Trassenbrettes.

Bei Modulbausätzen wird, meines Wissens, ein Trassenbrett von 9mm Stärke verwendet. Nun sieht die FKTT-Modulnorm, analog zu NEM122, eine Oberbauhöhe von 8mm für die Spur TT vor. Bettungsplatte, Schwellen und Schienen ergaben bei mir 6,5mm. Wie kriege ich also die Differenz zu 8mm ausgeglichen? Dazu habe ich die Trassenführung 10,5mm tief ausgespart, so dass die Trasse von 12mm Höhe, 1,5mm übersteht. Rechnet man die o.g. 6,5mm dazu, erreiche ich alles in allem die geforderte Oberbauhöhe. Um aber das Profil völlig korrekt abzubilden, ist es noch nötig, den Bereich des sogenannten Randweges (rote Ecken in Bild 1) 1,5mm tief weg zu fräsen.

Die Höhe des TTFiligran-Gleises beträgt tatsächlich 3,8 mm, eher noch 3,9 mm. Zum Zeitpunkt der hier beschriebenen Planung wusste ich nur, das die Schwellen 2,0 mm hoch sind und das Schienenprofil C60 1,5mm. Das die Kleineisennachbildungen noch ca. 0,3mm auftragen, war mir zu dem Zeitpunkt unbekannt. Ergo werden aus den o.g. 6,5 mm eher 6,8 mm.
Leider ist mir dieser Umstand erst aufgefallen, als die Trasse schon fertig war und ich angefangen habe, die Gleisjoche zu montieren. So muss ich nun beim Gleisbau, darauf achten, diese Differenz auszugleichen.

Mit der Trasse auf's Brett

Eine Weile habe ich darüber gegrübelt, wie ich nun meine Trasse auf die Anlage übertragen kann. Mir graulte es bei der Vorstellung, hunderte Meßpunkte mit Bleistift, Zollstock und womöglich Zirkel auf das Holz zu zeichnen. Nicht, dass ich etwas gegen Fummelarbeit hätte, doch hier hatte ich die Befürchtung, dass ich das Ganze versaue, galt es doch, gerade mein Streckengleis mit seinen großzügigen Radien ordentlich hin zu bekommen. Eine gute Freundin arbeitet in der Werbung und hat mir angeboten, mir meinen Gleisplan zu plotten.


Bild 2:  Übertragen der Plotterfolie auf das Holz

Obiges Bild zeigt, wie man eine Plotterfolie auf das Sperrholz überträgt. Auch hier ist ein leichtes Anschleifen vorteilhaft. Die Folie haftet in etwa wie gutes Malerkrepp auf einer Tapete (Von einer Autoscheibe dagegen bekommt man es kaum ab). Nach dem vollständigen übertragen der Folie, habe ich deren Ränder mit CD-Schreibern nachgezeichnet, dann wurden die Trassen ausgesägt. Erfreulich, dass die Zuschnitte nahezu perfekt in die vorgefertigten Trassenführungen passten.

Zu Ende gedacht habe ich das Ganze leider nicht. Die Abstände der sichtbaren Folienstreifen je Trasse/Gleis entsprechen der Schwellenbreite. Ich dachte, das wär eine schöne Ausrichtungshilfe beim Verlegen der Gleise. Schön allerdings nur, bis mir, die Folie in Händen, einfiel, dass zwischen Trasse und Schwellenband noch ein Dämmstreifen dazwischen kommt, der deutlich breiter ist, als die Schwelle. Die angedachte Ausrichtungshilfe ist somit nutzlos, denn man sieht sie nicht mehr, wenn man sie braucht.

Da die Trassen, speziell die des Streckengleises, nahezu exakt 50mm breit sind, werde ich wohl den Bettungs- streifen etwas breiter ausführen und diesen erst nach dem Verlegen der Gleise final zuschneiden. Für die Gleisverlegung müssen dann die Breite der Trassenbretter und mein Augenmaß als Orientierung reichen.

Trassenbretter verlegen

Zunächst sei darauf hingewiesen, das die Montage der Trasse und später auch der Gleise immer an zwei Segmenten gleichzeitig erfolgt. Dazu sind die beiden Segmente mit Bolzen verbunden. Auf diese Weise kann man die gesamte Trasse, bezüglich Geometrie und Neigung, besser justieren., denn man überblickt einen größeren Abschnitt. Auch der unten beschriebene Versatz der Trassenbretter trägt dazu bei, Knicke und Höhenschläge, gerade an den Segmentübergängen zu vermeiden.


Einige der folgenden Bilder zeigen Arbeitsschritte, die an der ursprünglichen Pappel-Sandwichtrasse vorgenommen wurden. Bei der finalen Ausführung mit 12mm Birke-Multiplex hab ich zuweilen nicht daran gedacht, neue Fotos zu machen.

Mein erster Versuch war, wie schon erwähnt, Trassenbretter aus zwei Lagen Pappelsperrholz anzufertigen.  Da die Plotterfolie aber bereits auf dem Pappelsperrholz aufgebracht und die Trassen bereits ausgeschnitten waren, habe ich nun die Pappeltrassen als Schablone benutzt und die Trassen aus 12mm Birke Multiplex geschnitten.

Vor dem Einbau der Trassenbretter, wurden die inneren Segmentübergänge an die Neigung der Strecke anzupassen. Zwar beläuft sich der tatsächliche Neigungswinkel auf unter 1°, trotzdem hielt ich es für angebracht, die Übergänge ein wenig anzuschrägen. Die aus Wintrack abgenomme Höhe gilt für die Position, wo die beiden Segmentübergangsbretter aneinander liegen. Es müssen somit nur die Segmentübergangs- bretter in Richtung des Gefälles ein wenig abgeschliffen werden.

Für diese, wie für viele andere Aufgaben ist das abgebildete Multifunktionstool auf Oszillationsbasis eine wertvolle Hilfe. Man kommt mit diversen Werkzeugen in jede Ecke. Das zum Schleifen verwendete Sägeblatt ist vornehmlich für das Arbeiten in Beton, Fliesenmörtel u.ä. gedacht, es lässt sich aber auch zum Raspeln von Holz verwenden, obwohl ich mir da wirkungsvoller Werkzeuge vorstellen könnte.


Bild 3:  Segmentübergänge an die Streckenneigung anpassen

Nun werden die fertig zugeschnittenen Trassenbretter nach und nach eingepasst Ich beginne dabei am linken Segmentübergang.  Je Aussteifungsbrett wird je ein Passtück aus 12mm Birke Multiplex angefertigt und unter der Trasse montiert. Ursprünglich habe ich die Passtücken überstehen lassen und an den Überständen verschraubt. Da das Gelände aber auf Styrodurplatten aufbauen soll, müssten für alle Passtücken die Styrodurplatten ausgespart werden, was zum Einen aufwändig ist, zum Anderen werden die entsprechenden Stellen im Styrodur an der Oberfläche teilweise so dünn, dass sie schnell brechen. Da ohnehin alles verleimt wurde und die Trasse durch die Passstücken hindurch mit Senkkopfschrauben 4 x 40 mm verschraubt wurden, ist der Halt so ausreichend, dass ich die Überstände der Passtücken nachträglich entfernt konnte.


Bild 4:  fertig montiertes Trassenbrett, entfernte Überstände, fräsen des Randweges

Die Höhenlage der Trasse wird mittels einem Alu-Doppel-T-Profil (als Richtscheit) und natürlich Augenmaß kontrolliert. Für eine grobe Prüfung werden die noch nicht verschraubten Trassenbretter einfach erstmal per Hand angedrückt aber erst nach dem Verschrauben der Trasse ist eine finale Prüfung möglich. Einige Passstücke musste ich mehrfach anfertigen, bis die erforderliche Höhenlage erreicht wurde. An zwei Stellen habe ich mit 0,5mm-Furnierholzresten unterfüttert.

Vor der endgültigen Montage der Trasse musste noch der Randweg gefräst werden. Dafür habe ich die untere Breite des Oberbaus (laut NEM122) mit rotem Stift angezeichnet und das Trassenbrett über die Fräse gejagt. Die endgültige Montage des Trassenbrettes erfolgt mittels Senkkopfschrauben 4 x 40mm und Weißleim an den Passstücken. An den  Segmentübergängen ist die Trasse mit Buchenholzstücken unterfüttert. Hier wurde die Trasse mit 'Pattex 100% Kleben & Montieren' verklebt. Dieser Kleber in der Kartusche ist auf die Menge gesehen recht preiswert und neben allen anderen Eigenschaften vor allem spaltfüllend. Da ich immer an zwei Segmenten im Verbund arbeite, habe ich vor dem Verkleben ein Stück transparentes Papier zwischen die Segmenteübergänge geklemmt. Dieses ließ sich, auch 12 Stunden später, noch problemlos entfernen.

Die Schraubenlöcher habe ich mit einer 2-Komponenten-Spachtelmasse verfüllt und glatt geschliffen. Trotz aller Vorsicht beim Verschrauben, haben sich grad die Enden der Trassenbretter mehr zusammen gedrückt, als mir lieb war. Der Effekt war zwar gering aber trotzdem zu sehen. Hier habe ich dann ebenfalls mit dem 2-K-Spachtel gearbeitet und damit super plane Übergänge hinbekommen.


Bild 5:  trassierte Segmentgruppe

Bild 5 zeigt die aneinander gelegten Segmente mit der nahezu fertigen Trasse. 'Nahezu'... weil ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht endgültig festgelegt habe, welche Weichen genau ich verwenden werde und somit habe ich die Trassenbretter der Abstellgleise größer dimensioniert, als ich sie wohl letztlich brauche.

Geplant habe ich die Trasse mit maßstäblichen Weichen, 2 x EW190-1:9 und 1 x DKW 190-1:9.  Wo ich diese herbekomme habe ich dummerweise erst überlegt, als ich schon beim Zuschnitt der Trasse war. Welche Weichen es nun tatsächlich werden, darüber berichte im Abschnitt 'Gleisbau'. Auf jeden Fall habe ich für die nötigen Korrekturen der Trasse genügend Platz.


Bild 6:  Trasse beim Abzweig der Anschlussweiche

Extra erwähnenswert scheint mir noch das Stück Trasse, an dem die Anschlussweiche zur Awanst liegt. Während das Streckengleis nach links hin abfällt, steigt der Anschluss nach links hin an. Mir war daran gelegen, hier keine Trennung der beiden Trassen vorzunehmen. Daher habe ich in Flucht der Trassenbrettkanten des Streckengleises diesen Bereich so weit eingeschnitten, dass zwischen den beiden Einschnitten ungefähr die Breite der Gleisverbindung durchgängig bleibt. Dabei wurde der Einschnitt zu seinem Ende hin abgeschrägt. Die Enden der Einschnitte liegen auf gleicher Höhe. Die  Unterseite habe ich an dieser Stelle ca 4mm tief ausgefräst, so dass sich die Trasse hier leichter biegen lässt.


Bild 7:  Trasse von unten

Zum Schluss noch die Ansicht von unten. Deutlich zu sehen sind die angebrachten Aussteifungsbrettchen, die der Trasse zusätzlich Stabilität geben. Die Brettchen wurden mit dem, schon erwähnten 'Pattex 100%'-Kleber und je 4 Schrauben 3 x 30mm montiert. Trasse und Brettchen bilden so ein T-Profil, was einen maximalen Schutz vor Verwindungen bietet.

Das Streckengleis erhielt nur ein Brettchen, die breitere Trasse der Abstellgleise habe ich mit zwei Exemplaren ausgestattet. In den Bereichen, in denen die Neigungen der Strecke wechseln, habe ich das Höhenprofil der Trasse auf die Brettchen übertragen. Das war ein rechte Frikkelei, das es sich im Millimterbereich abspielte, jedoch unumgänglich, denn gerade Aussteifungsbrettchen würden die gewollten Neigungen wieder ganz oder teilweise begradigen.

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