Montage TTFiligran®-Gleise - Modellbahnwelt Sormitztalbahn

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Montage TTFiligran®-Gleise

Modell Awanst > Gleismontage

Vorbereitungen
Eine der ersten Arbeiten ist es, die Schienenprofile "anzuspitzen", damit sich diese problemlos in die Kleineisennachbildungen einziehen lassen.

Zu brechende Kanten und mögliche Vorgehensweise ↑

Die für mich optimale Vorgehensweise ist, zuerst den Schienenfuss in der Breite  und danach in der Höhe zu verjüngen. Anschließend mache ich das Gleiche mit dem Steg. Bewährt hat sich eine halbrunde Nadelfeile mit deren flachen Seite ich den Schienenfuss bearbeite. Für den Steg drehe ich die Feile dann um ca. 45° mit der Rundung Richtung Schienensteg.

Entgegen der Herstellerempfehlung, die Unterseite des Schienenfusses völlig plan zu belassen, weil es sonst zu einem Aufklettern des Profils auf die Kleineisen kommen soll, hatte ich dann das Problem, dass das Profil beim einziehen öfter an der Kleineisenplatte hängen blieb. Wie in der obigen Skizze blau dargestellt, habe ich es damit versucht, die Unterkante des Schienenfusses zu brechen. Nur ein kleines Bisschen im Winkel von 45° aber danach ging das Einziehen deutlich einfacher.

Ob ich mit dieser Maßnahme dem Aufklettern Vorschub geleistet habe, vermag ich nicht genau zu sagen. Es ist vereinzelt vorgekommen. Aber: Die Schwellenbänder sind sehr flexibel und unter den Kleineisen sind die Schwellen werksseitig ausgespart (Neigungen des Gleises lassen sich so besser realisieren). Beides führt dazu, dass die Schwellen minimal kippeln bzw. sich verdrehen können und auf Grund der geringen Toleranzen somit aus der Flucht geraten. Zumindest bei meiner Arbeitsweise ist dem so, da das Schwellenband lose im Schwellenbrett liegt. Dadurch musste ich ohnehin ständig den korrekten Sitz des Profils in den Kleineisen prüfen und die eine oder andere Schwelle mit dem Finger in Position bringen.

Betonschwellenband schleifen ↑


Beim Betonschwellenband störte mich, dass deren Oberfläche unnatürlich glänzt. Diesen Glanz kann man beseitigen, indem man das Schwellenband mit feinem Sandpapier vorsichtig abschleift. Die Körnung kann zwischen 220 und 500 liegen. Mit kleinen Stücken Schleifpapier zwischen den Fingern zieht man das Schwellenband immer in einer Richtung vorsichtig ab. Etwas kniffliger sind die Stellen, wo die Schwellen zur Mitte hin etwas abfallen. Hier muss man öfter drüber, um möglichst alles stumpf zu bekommen. Aber bitte nicht rubbeln und reiben, dass trägt zuviel und auch ungleichmäßig ab.

Durch das Schleifen bleiben oft kleine Grate bzw. Fransen an den Schwellen zurück. Diese kann man mit einer regelbaren Minibohrmaschine auf niedrigster Drehzahl und einem Kunststoffbürsteinsatz vorsichtig weg bürsten.

Mit dieser gesamten Behandlung erreicht man zwar nur die obere Seite der Schwellen aber hier fällt der Glanz auch am meisten auf.  An den Schwellenseiten wird er mit Sicherheit beim Schottern verschwinden. Da ich mich mit dem Gedanken trage, meine Gleise später mittels Airbrush zu altern/verwittern, erhoffe ich mir vom Schleifen auch etwas mehr Grip für eventuelle Farbaufträge.

Der Kleineisenspritzling ↑


Für alle, die Echtholz -oder so wie ich Betonschwellen verwenden gilt es, vor dem Einziehen der Profile die Kleineisen in die Schwellen einzustecken. Wie im obigen Bild dargestellt lautet die Regel: "Aussen am Spritzling ist aussen am Gleis!". Bei den im Gleis innen liegenden Kleineisen sind die Schraubenköpfe nicht nachgebildet, so dass hier Spurkranzfreiheit herrscht. Siehe dazu auch Thema 'Gleissysteme'. Betrachtet man die beiden Kleineisenreihen im Spritzling von oben, so sieht man, dass die Kleineisen ohne Schraube auch hier innen liegen.

Nach meiner Erfahrung sollte man es vermeiden, die Kleineisen einzeln aus dem Spritzling zu trennen. Die kleinen Stege, die die Grundplatte darstellen, sind gerade mal 0,3 mm dünn. Beim leichtesten Verkanten der beiden Seiten brechen die schnell durch und sind maximal noch für Ausbesserungen an fertigen Gleisen zu gebrauchen. Bei meiner Methode werden die Kleineisen direkt aus dem Spritzling in die Schwellen gedrückt, ein einzelnes Heraustrennen ist nicht notwendig und das Ganze hat den Vorteil, dass man die Kleineisen nicht falsch herum einstecken kann.

Benötigt man dennoch mal einzelne Kleineisen, dann kann man sich ein Stück Dreieckleiste zu Hilfe nehmen. Auf diese, möglichst spitzwinklig und stabil gelagert, kann man die Enden der Kleineisen auf die Spitze vom Dreieck auflegen und mit einem Bastelskalpell vorsichtig heraustrennen.

Abtrennen der Stege vor Einsetzen der Kleineisen ↑


Vor dem Einstecken der Kleineisen muss der jeweils äußere Rand(Stege) vom Spritzling entfernt werden, weil dieser sonst im Weg wäre. Hierzu mit einem scharfen Seitenschneider in der im obigen Bild gezeigten Reihenfolge die Stege abtrennen. Umgekehrt geht es auch aber man sollte auf jeden Fall aussen beginnen und nicht mit dem mittleren Steg. Den Steg, den man schneidet, gut mit zwei Fingern festhalten. Niemals den ganzen Spritzling mit der Hand umfassen und dann schneiden. Schnell übt man zuviel Druck auf die Stege aus. Nach dem Abtrennen kann sich der soeben getrennte Steg dann nach innen drücken und im schlechtesten Fall die gesamte Reihe der Kleineisen auf dieser Seite zerbrechen. Mir ist das genauso passiert :-(

Man sollte jeweils nur eine Seite so behandeln und die Kleineisen erst verarbeiten, bevor man sich der anderen Seite zuwendet. Den mittleren Bereich (im Bild rot gerahmt) lässt man stehen. Er ist sehr stabil und somit gut zum festhalten.  

Spritzling und Schwellenband beim EInstecken der Kleineisen ↑


Das obige Bild zeigt bereits im Schwellenband eingesteckte Kleineisen und den Spritzling. So wie dieser auf dem Schwellenband liegt (rot gerahmtes Mittelteil liegt links), werden die Kleineisen über die Löcher geführt, mit dem Finger oder gleich mit dem Bastlerskalpell leicht in die Löcher gedrückt, jedoch nicht bis zum Anschlag, sondern nur so weit, dass das Kleineisen in den Löchern Führung findet. Anschließend trennt man die Kleineisen in dieser Lage mittels dem Skalpell beidseitig vom Spritzling. Während dieses Vorgangs drückt sich das Kleineisen noch weiter in das Loch. Ein vollständiges Andrücken sollte aber erst erfolgen, wenn das Kleineisen beidseitig abgetrennt wurde. Am besten, man bestückt drei bis vier Schwellen und drückt danach erst die Kleineisen final in die Löcher. Dies kann mit dem Finger erfolgen, der aber bei größeren Bestückungsaktionen schnell weh tut. Alternativ kann man Stücke von Balsaholz o.ä. Material verwenden. Von Andrückmanövern mittels Fingernagel oder anderen härten Werkstoffen rate ich dringend ab. Die Kleineisen werden schnell beschädigt. Als Skalpellklinge kommen eine halbrunde oder eine angeschrägte (max. 45°), glatte Form in Frage. Auf die beschriebene Art bekommt man drei, notfalls vier Schwellen fertig.

Danach sind die nun überstehenden Stege des Spritzlings im Weg und müssen abgekniffen werden. Dann geht das Spiel von vorne los. Auch hier gilt, dass man die äußeren Stege nicht zu stark zusammen drückt! Bruchgefahr!

Mit dieser Methode ging der Kleineisenbruch gegen NULL. Bedauerlich an den Spritzlingen finde ich, dass die Kleineisenreihen zwar nahezu exakt den Abstand haben, wie die Löcher in den Schwellen. Leider ist aber der Abstand der Kleineisen innerhalb der Reihe viel geringer als der Schwellenabstand. Wäre dieser Deckungsgleich, könnte man die Kleineisen beinahe in einem Ritt einstecken.

Ein Einkleben der Kleineisen ist nicht notwendig. Die Kleineisen sitzen auch so schon stramm genug. Und sollte man mal Malheur haben, z.B. ausgerissene Schienenprofile, dann muss man u.U. nur ein Stück Profil erneuern, indem man Kleineisen auf dieses aufsteckt und das Ganze in die Schwellen drückt. Sind die Kleineisen verklebt worden, dann müsste man diese ausbohren, was schlichtweg unmöglich sein dürfte. In diesem Fall wäre der Schaden noch größer, denn auch das Schwellenband muss dann erneuert werden.

Hilfsmittel
Das Schwellenband ist in allen Achsen so flexibel, dass man ohne Hilfsmitel nicht wirklich zurande kommt. Zwar habe ich es geschafft, Schienenprofile in eine 20cm lange Holzschwellennachbildung von Hand einzuschieben aber das ist nur sinnvoll, wenn man wie in dem speziellen Fall, gerade mal diese 20cm als Gleis braucht. Üblicherweise wird man sich die Gleisjoche vor Beginn der Gleisbauarbeiten in aller Ruhe vorfertigen. Hierzu ist es sinnvoll und notwendig, sich mit einigen Hilfsmitteln zu versorgen.

Meine Hilfsmittel habe ich vornehmlich mit der Fräse angefertigt, doch die wenigsten werden eine solche ihr Eigen nennen. Daher ist der  hier beschriebene Weg eine gute Möglichkeit zur Montage des Gleismaterials.

↑ Materialien und Hilfsmittel ↑


Das obige Bild zeigt eine Übersicht meiner Hilfsmittel und Teile eines Betonschwellengleisjoches. Wesentliches Hilfsmittel ist das Schwellenbrett, dass ich so eingefräst habe, das ein 20cm langes Stück Schwellenband Aufnahme findet und dabei so stabil liegt, das vor allem kein Verbiegen der Schwellen zueinander bzw. voneinander weg erfolgt. So breit wie die Schwellenaufnahmen im Schwellenbrett und genauso tief (damit alles auf einer Höhe liegt) sind die Füllbetter ausgefräst. Alle dieses Bretter werden auf einer Möbelplatte zwischen zwei Leisten geführt und sind bei Bedarf untereinander austauschbar.

Die Führungshölzer und der Schwellenkamm sind beim Einziehen der Profile hilfreich aber nicht die Hauptakteure. Das kurze Führungsholz wurde so gefräst, das es ein Aufklettern der Kleineisen möglichst verhindert. Da dies aber nicht hundertprozentig klappte ist es zum Statisten verkommen. Das lange Führungsholz dagegen verhindern ein seitliches Wegbiegen der Profile und der Schwellenkamm ist dann und wann zum Einschieben nützlich.

Die meiste Arbeit machen die Krausklammern bzw. eine davon. Auch wenn ich dieses Teil nicht für das Idelawerkezug zum Einschieben der Profile halte, erbrachte es doch, von dem mir verfügbaren Materialien, die besten Ergebnisse.

Gleisjoche montieren
Mit 'montieren' ist im Grunde nur das Einziehen der Profile in die Kleineisen gemeint. Damit dies einigermaßen leicht von statten geht, sollte man die Schwellenbänder mindestens dritteln. Auch dieses geht mit dem Skalpell gut. Man sollte die  getrennten Teile nicht durcheinander bringen u./o. verdrehen, weil sonst die Schnittstellen nicht mehr exakt aneinander passen.

Die ersten 20cm Schwellenband werden aufgeschoben ↑

Das Bild oben zeigt in Teilbildern (TB) die ersten Arbeitschritte beim Einziehen der Schienenprofile. In TB1 sind die ersten Zentimeter schon eingezogen. TB2 zeigt, dass ich die Profile mit den Fingern eingeschoben habe. Mit den Fingern der linken Hand drücke ich die Profile und damit auch das Schwellenband nach unten, womit alles stabil liegt und auch die Flucht der Kleineisen nahezu immer stimmt. Es ist aber auch ein Leichtes, diese mit den Fingern zu korrigieren. Ging das Schieben mit den Fingern mal zu schwer, habe ich die Winkelzange zu Hilfe genommen.

Wie in TB3 zu sehen, schiebe ich die Profile gleich soweit durch, dass auch die übrigen zwei Schwellenteile von dieser Seite aufgezogen werden können. Dafür nehme ich dann eine Krauseklammer zu Hilfe (TB4).
Diese wurde in einigem Abstand vom aufzuziehenden Schwellenstück an den Profilen montiert, wobei ich ein 2mm dickes Ausgleichplättchen unterlege. Dieses erleichtert das Anbringen der Klammer und hält die Profile beim Einschieben auf Höhe der Kleineisen. Mittels der Krauseklammer wird dann das angefangene Gleisjoch in das neue Schwellenstück geschoben (Schritt A). Wenn es nicht mehr weiter geht weil das Plättchen im Weg ist, wird dieses entfernt (Schritt B) und die Klammer noch einmal neu angesetzt und zwar am Anfang des schon vorhandenen Schwellenstückes (Schritt C). Nun wird der Rest zusammen geschoben. Analog verfährt man mit dem dritten Teilstück des Schwellenbandes.

Für die nächsten Schwellenbänder drehe ich das angefange Gleisjoch um 180° und schiebe die übrigen sechs Schwellenteile von der anderen Seite auf. Dabei bin ich im Grunde genauso verfahren, wie oben beschrieben. Allerdings ist nun der Abstand zwischen dem dazukommenden Schwellenstück und den schon vorhandenen anfangs sehr groß. Um etwas größere Wege schieben zu können, ohne das die Profile zur Seite ausbrechen, habe ich diese mit dem langen Führungsholz überdeckt.

Obwohl für mich alternativlos, fand ich das Einschieben mittels Krauseklammer nicht optimal. Die Klammer ist nach meinem Dafürhalten einfach zu klein. Beim Schieben verkantet sie sich sehr schnell in Schubrichtung und löst sich dann gerne von den Profilen, wobei immer Gefahr besteht, die Kleineisen zu beschädigen. Daher ist hier ebenfalls Vorsicht geboten. Durch Vorsetzen des langen Führungsholzes lässt sich das Kippen der Klammer einigermaßen vermeiden.


Copyright:

TTfiligran® ist eine eingetragene Marke der Eitel - König GbR, Dresden

Wintrack ist ein Gleisplanungs-programm des Ing.-Büro Schneider, Eislingen

Quellen/Links:

TTfiligran®
RAW-Nette (Lötgleis)
Wintrack
Gleisbauwelt
Eisenbahnmodelltechnik
Umrechnung Neigung-Winkel
Der 'Modellbahn-Professor'

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