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TT tut nicht weh.
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Montage TTFiligran®-Weiche

• Awanst

EW190 1:9 TT-Filigran


Beim Zusammenbau eines Weichenbausatzes von TTfiligran® sollte man mit Bedacht vorgehen. Viel zu schnell kann man die Kleineisennachbildungen demolieren, was gerade bei den Teilen, auf denen die Weichenzungen gleiten zu Funktionsstörungen führen kann. Zudem sollte man unbedingt die Bauanleitung gründlich lesen und beachten. Diese fand ich an manchen Stellen etwas unverständlich, was aber durchaus auch an mir und meinem Unverstand gelegen haben konnte. Wer, so wie ich, noch nicht wirklich Ahnung von Weichen hat, der sollte sich vor Montagebeginn zumindest mit den Bezeichnungen der Weichenbauteile vertraut machen. Es ist ungemein hilfreich zu wissen, welches die Backenschienen sind, welches die Flügelschienen usw. Hier auf der Homepage von TTfiligran® ist das sehr schön beschrieben.

Unerlässlich für die Montage des Bausatzes ist auch ein heller, sauberer und aufgeräumter Arbeitsplatz.


Kleineisen vervollständigen:

↑ Das Schwellenrost der EW190 1:9 im unbehandelten Zustand. Das Rost
ist herstellseitig dreigeteilt, die roten Pfeile markieren die Übergänge ↑


Die spezielleren Kleineisen, wie z.B. die Zungengleitplatten, sind, wie im obigen Bild zu sehen, bereits in den Schwellenrost eingesteckt. Nachzurüsten bleiben nur die ‚einfachen‘ Kleineisen, wie sie auch bei den Gleisen Verwendung finden. Zum Umgang mit diesen Teilen siehe Gleismontage/Gleise.

Einige der vorgesteckten Kleineisen musste ich noch etwas andrücken. Zudem waren einige wenige Löcher im Schwellenrost sozusagen schlecht entgratet, so dass sich die Kleineisen nicht richtig eindrücken ließen. Abhilfe leistete hier ein scharfer Spiralbohrer von 0,8mm, den ich ein bis zwei Mal in den entsprechenden Löchern drehte. Von Hand geht das ganz gut, man kann den Bohrer aber auch in ein Stiftenklöbchen spannen, das hantiert sich besser. Achtung: Zu kleine Bohrer zeigen keine Wirkung, zu große würden das Loch weiten, womit der Halt der Kleineisen verloren geht. Auf den Einsatz von Minibohrmaschinen o.ä. sollte man, wegen Zerstörungsgefahr, verzichten. Zum Andrücken der Kleineisen benutze ich neben den Fingern vorzugsweise Stücken von Balsaholz, härtere Materialien beschädigen schnell die Kleineisen.

Schwellenroste colorieren:

↑ Das Schwellenrost nach der Grundcolorierung ↑


Nach der Vervollständigung der Kleineisen ist ein guter Zeitpunkt, dem Schwellenrost eine Grundcolorierung zu verpassen. Ich habe, nach Sichtung verschiedener Bilder und einigen Tests, das Holzschwellenrost mit Holzlasur Eiche-Dunkel behandelt. Somit hat das Schwellenrost erst einmal eine dunkle Grundfarbe. Eine finale Colorierung der Schwellen ist ohnehin vorgesehen. Hier werden dann vermutlich Grautöne vorherrschen, denn diese nimmt man, zumindest heute, vornehmlich im Gleisanschluss war.

Schienenprofile montieren

Als Werkzeug zum Einschieben der Schienenprofile verwendete ich eine abgewinkelte -u. eine flache Zange. Letzterer gab ich bald den Vorzug, da sie mehr Kraft hat und diese Kraft durch die breiteren Zangenflächen besser auf das Schienenprofil überträgt. Die kleinere und spitzere Zange rutscht öfter ab. Eine Unterlage, die einen leicht erhöhten Rand hat, wo das Schwellenrost bei Bedarf einen Anschlag findet und nicht wegrutschen kann ist ebenfalls vorteilhaft.

Begonnen wird die Montage mit den Flügelschienen:

Diese bilden mit der Spitze der Herzstückschienen das eigentliche Herzstück. Die Flügelschienen werden vom Weichenanfang aus eingeschoben. Obwohl die Flügelschienen ja etwas abgewinkelt sind, geht das Ganze problemlos von statten. Die Enden schließen mit dem Schwellenrost bündig ab.



Als nächstes kommen die Weichenzungen an die Reihe

Für diese Aktion benötigt man nur das mittlere Stück Schwellenrost. In dieses werden, vom Weichenanfang aus, die Weichenzungen eingeschoben. Im letzten Achtel muss man aufpassen, dass man nicht mit den Mitnehmern am Schwellenrost oder an den Kleineisen hängen bleibt. Diese Mitnehmer sind bereits werksseitig  an den Weichenzungen angelötet, weisen nach aussen und liegen somit immer unter den Backenschienen, wodurch sie verhindern, dass die Weichenzungen nach oben aufragen (hochstehen). An der Ausrichtung der Mitnehmer und den abgefrästen Teilen der Weichenzungen, die dann jeweils an den Backenschienen zu liegen kommen, erkennt man, welche Zungenschiene auf welche Seite der Weiche gehört.

Die Mitnehmer müssen meist auch noch durch vorsichtiges feilen/ abschleifen gekürzt werden. Nach meiner Erfahrung macht man dies am Besten vor dem Einziehen der Weichenzungen in das Schwellenband, denn so bekommt man die Mitnehmer am besten gegriffen und man kommt gut mit Schleifwerkzeug dran. Zum Festhalten nimmt man eine spitze Zange, mit der man den Mitnehmerdraht packt. Das lange Ende der Weichenzunge sollte währenddessen irgendwo aufliegen, so dass die Lötstelle des Mitnehmerdrahtes nicht überlastet wird und womöglich bricht. Da der Draht sehr hart ist, hab ich ihn mit einem Schleifstein im Dremel-Ersatz bearbeitet.
Um zu testen, ob die Mitnehmer zu lang sind, legt man das Schwellenrost auf ein glatte Unterlage, die Stellschwelle in den Stellkanal und man drapiert die Weichenzungen so, als wären sie bereits montiert. Wichtig ist, die Zungenspitze liegt auf den Gleitplatten auf und ragt in der Höhe nicht über die Backenschienen hinaus. Durch waagerechtes Bewegen der Zunge erkennt man nun den Freilauf des Mitnehmerdrahtes.

Da der Weichenbausatz u.a. auch als Aussenbogenweiche aufgebaut werden kann, sind die Weichenzungen länger als sie für die EW190 gebraucht werden. Sind die Zungen eingeschoben und so positioniert, das die Mitnehmerdrähte mittig im Stellkanal liegen, können die, zum Weichenende hin überstehenden Schienenenden abgetrennt werden. Ich benutzte dazu eine Minibohrmaschine mit Diamanttrennscheibe. Sägen mit Sägeblatt, selbst die sonst sehr zu empfehlende Schienensäge aus dem Hause 'Fohrmann', empfehle ich für solche Arbeiten nicht, da sie aus meiner Sicht zu hohe Scherkräfte auf Schiene und Schwellenrost ausüben. So könnte sich das Sägeblatt im Schienenprofil verhakeln und ein Ruck, um die Säge zu befreien könnte schlimmstenfalls das Profil aus den Kleineisen reißen und letztere beschädigen. Eine weitere Möglichkeit, die Schienenprofile abzulängen ist eine spezielle Zange, die unter dem Begriff 'Gleisschneider' angeboten wird. Aber auch beim Umgang mit der Trennscheibe ist Vorsicht geboten.

Und nun zu den Backenschienen:

Ihr Einbau wird in der Weichenbauanleitung als fünfter Schritt aufgeführt. Leider ist der dortige Anleitungstext aus meiner Sicht eher mißverständlich. Was am Ende gemeint ist, ist folgendes:
Die Backenschienen müssen von einem Ende der Weiche zum anderen eingeschoben werden, ein seitliches reindrücken in die Kleineisen ist nicht möglich.  

Aus welcher Richtung die Backenschienen in die Kleineisen eingeschoben werden sollen ist nicht angegeben. Ich habe dieses, wie bei den vorherigen Teilen, vom Weichenanfang aus vorgenommen. Das kleine Stück Schwellenrost (mit 3 Schwellen) kann man hier noch beiseite lassen und zum Schluss aufstecken, man benötigt aber die beiden großen Schwellenrostteile.

Es ist übrigens schon ein schönes Stück Arbeit, die Backenschienen am Stück in 28cm Schwellenrost zu schieben. Ab einem gewissen Punkt wird es ziemlich schwergängig. Hier kann man sich mit etwas Öl (
nicht agressives Feinmechanikeröl (harz -u. säurefrei) oder Speiseöl) behelfen. Dazu mit einen Pinsel etwas Öl aufnehmen und dieses anschließend so an den Schienenfuss gegben, dass sich das Öl beim weiteren Einschieben unter die Kleineisen zieht. Aber anders als bei 'Werner' gilt: "Mit dem Öl bitte sehr spaaasam sein!".  Man sollte diese Aktion auch erst starten, wenn ein weiteres Einschieben der Backenschienen nur noch mit sehr -bzw. zuviel Kraft erfolgen kann. Auch sollte man nur an einigen wenigen Kleineisen Öl anwenden, ein übermäßigen 'einjauchen' ist nicht notwendig.

Im übrigen konnte ich ein Jahr nach der Aktion Öl an meiner Weiche keinerlei negative Folgen der Ölanwendung feststellen.

Montage des Herzstückes:


Hier ist das letzte Stück Schiene, die Herzstückschiene, zu verarbeiten. Diese ist in zwei exakt gleich große Teile zu trennen. Das Bild rechts veranschaulicht, welches Stück der Herzstückschiene auf welche Seite gehört. Die Seiten, die bereits vorgefräst sind, liegen immer zueinander, während die nicht befrästen Seiten voneinander weg zeigen.


Zuerst ist das Schienenstück des geraden Stranges einzuschieben, wobei die Spitze mittig auf der vierten Schwelle ab Doppelschwelle Richtung Weichenende zu liegen kommt. Die Anleitung spricht von einer Herzstückmarkierung, an der die Spitze der geraden Herzstückschiene liegen soll. Leider beschreibt die Anleitung nicht, wo sich diese Markierung befindet,
noch, wie diese auszusehen hat, so dass ich die Position empirisch bestimmte (u.a. durch Sichtung von Bildmaterial entsprechender Weichen, Daten des Oberbauhandbuches und durch Rolltests). Danach ist die Zungenschiene des abzweigenden Stranges soweit einzuschieben, dass sie mit ihrer Spitze 4,5mm hinter der Spitze des geraden Gleises zu liegen kommt.

Zu allerletzt sind noch die Radlenker gemäß der Anleitung zu montieren. Danach sollte die Weiche aussehen, wie im obigen Bild. Es sticht in's Auge, dass die Herzstückschienen extrem kurz ausfallen. Warum dies so ist, habe ich nicht recherchiert und mir damit beholfen, eine Schwelle des geraden Stranges zu entfernen, so das die Länge der Herzschtückschiene wieder ausreicht. Die übrigen Schieneprofile habe ich nahe der Schwellen auf Länge gebracht.

Schnell hat sich heraus gestellt, dass das keine gute Idee war.  Heute würde ich sogar die Herzstückschienen gegen längere ersetzen, nur um ausreichend Überstand der Schienenprofile über den Schwellenrost hinaus zu bekommen!
Warum?
Weil sich auf diese Überstände ganz prima die erste(n) Schwellen der benachbarten Schwellenbänder -o. roste aufstecken lassen. Im Ergebnis hat man einen Übergang der gegen seitliche Verschiebungen stabil ist, ohne das man Schienenverbinder (Fusslaschen) benutzen muss. Für diese muss man nämlich wenigstens auf einer Schwelle auf die Kleineisen verzichten, denn sonst haben die Verbinder keinen Platz. Nebenstehendes Bild veranschaulicht diese Situation.

Copyright:

TTfiligran® ist eine eingetragene Marke der Eitel - König GbR, Dresden

Quellen/Links:

TTfiligran®
TTfiligran® -Weichenbestandteile

NEM:

120  Schieneprofile und -laschen
310  Radsätze


Werkzeug:

Gleisschneider
Schienensäge



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